Donnerstag, 08. April 2021
Die durch das Coronavirus ausgelöste Krise ist ein Prüfstein für Unternehmen und Management. Viele Menschen verfallen in Angst – doch Angst ist ein schlechter Begleiter. Was muss man also tun, damit Mitarbeiter sich sicher fühlen und weiterhin ihr Bestes geben können? Gerade jetzt ist eine andere Art der Kommunikation gefordert: Der Fokus muss darauf liegen, systematisch Vertrauen aufzubauen. Einfühlungsvermögen und Empathie sind mehr denn je gefragt.
Humor gegen Corona-Blues, Foto: Eucon
Krisen wie die jetzige haben vor allem eines gemeinsam: sie machen Angst. In solchen Zeiten der Ungewissheit sehnen sich Menschen nach Stabilität und Sicherheit. Die Ausnahmesituation verursacht auf vielfältige Weise Stress: zum Beispiel ganz konkret dadurch, dass man Sorge um seinen Arbeitsplatz und die eigene Gesundheit hat oder Beruf und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen muss. Auch Homeoffice ist für viele neu. Es macht einen großen Unterschied, ob man persönliche soziale Kontakte im Büro hat und zusammen zu Mittag isst oder seine Kollegen nur per Video sieht. Hier hat jeder sein persönliches Stress-Level. Unternehmen und Führungskräfte müssen ihre Mitarbeiter folglich mit ihren individuellen Sorgen, Ängsten und Bedürfnissen abholen. Gerade jetzt bedarf es souveräner Führung und des Vertrauens, dass das Management die Lage im Griff hat.
Bei Eucon war es uns von Anfang an wichtig, Maßnahmen umzusetzen, die Stress reduzieren und Sicherheit vermitteln. Dafür brauchte es die Köpfe, Hände und Herzen aller Mitarbeiter – denn durch die Krise navigiert es sich am besten gemeinsam. Damit das gelingt, muss Kommunikation systematisch gestaltet werden. Grundlegend hierfür ist Vertrauen. Und zwar Vertrauen in das Management und darin, dass das Führungsteam sich in der neuen Situation sicher zu bewegen weiß. Aber nicht nur die Mitarbeiter müssen sich umstellen. Auch das Management muss sich an die neue Situation anpassen. Für die Führungspersonen heißt es, Kontrolle abzugeben, dem Team mehr Verantwortung zu übertragen und Einfühlungsvermögen zu zeigen.
Digitale Kanäle nutzen
Gerade im Hinblick auf das Homeoffice bedarf es einer offenen, transparenten und empathischen Kommunikation. Digitale Austauschplattformen und Tools helfen, die Interaktion und Kollaboration zwischen den Mitarbeitern zu fördern. Wir haben gleich zu Anfang eine zentrale Task-Force gegründet, die gemeinsam Entscheidungen trifft. Der Krisenstab bündelt das Wissen und die relevanten Informationen, plant Schutzmaßnahmen und sorgt dafür, dass Unsicherheiten abgebaut werden. Transparenz ist eine wesentliche Voraussetzung für Vertrauen. Alle getroffenen Maßnahmen werden offen an die Mitarbeiter kommuniziert, die ihrerseits jederzeit Rückfragen stellen können. Zudem haben wir einen internen Video-Kanal aufgebaut, über den das Management regelmäßig über die Geschäftsentwicklung und Neuigkeiten rund um die Corona-Lage berichtet. Eine eigene Landing-Page informiert Mitarbeiter und Bewerber über Corona-Maßnahmen, die wir ergriffen haben.
Community-Gefühl etablieren
Bei aller Begeisterung über Flexibilität und Nähe zur Familie kann die Arbeit im Homeoffice auch isolierend sein. Daher ist es erforderlich, weiterhin viele Möglichkeiten zu schaffen, um zusammenzukommen und den Zusammenhalt zu fördern. „Fördere das Miteinander“ ist sogar einer unserer zentralen Unternehmenswerte. Auf die gewohnten Zusammentreffen wollten wir nicht verzichten. Wir mussten also einen virtuellen Ersatz für spontane Begegnung und soziale Nähe schaffen. Und dafür haben wir unsere Events systematisch in den virtuellen Raum verlagert. Zum Beispiel feiern wir jährlich eine Weihnachtsfeier unter dem Motto „Eucon Rocks“. Dafür haben wir ein digitales Studio aufgebaut und den Event interaktiv in die heimischen Wohnzimmer unserer Kollegen übertragen. Im Jahr 2020 gab es „Eucon Rocks“ dann einfach @home.
Der Corona-Formel haben wir kurzerhand ein H für Humor hinzugefügt. Neben dem Tagesgeschäft hat unser Marketingteam noch ein Mitarbeitermagazin aufgelegt, das für Unterhaltung und Motivation im Homeoffice sorgt. Unsere Botschaft ist, dass der Weg aus der Krise nur miteinander funktioniert.
DNA auch virtuell erleben
Jedes Unternehmen hat seine eigene DNA. Eine gemeinsame Sprache, bestimmte Rituale, etwa um Erfolge zu feiern oder neue Mitarbeiter willkommen zu heißen, aber auch individuelle Werte – aus all diesen Facetten entsteht eine einzigartige Kultur, die den Geist und den Teamspirit des Unternehmens ausmacht. Sie gibt den Mitarbeitern einen Rahmen, eine gemeinsame Richtung und Identität und damit letztendlich Halt und Sicherheit – Faktoren, die für die Mitarbeiterzufriedenheit maßgeblich sind, die zusammenschweißen und den Teamgeist stärken.
Als Digitalisierungsunternehmen haben wir sicherlich einen Vorsprung, was unsere Kultur des Zusammenarbeitens angeht. Schon vor der Krise waren wir gut vorbereitet. In der Lockdown-Phase haben wir gemerkt, dass zusätzliches Homeoffice keine Barriere ist – im Gegenteil. Die vermehrte Arbeit von zu Hause funktioniert durchweg gut. Die Zufriedenheit mit den Maßnahmen haben wir im Rahmen einer Mitarbeiterumfrage im Jahr 2020 und nochmal in 2021 abgefragt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Die Umfrage hat gezeigt, dass sich die Mitarbeiter ausreichend informiert fühlen und mit der Arbeit aus dem Homeoffice zufrieden sind – die Stimmung in Bezug auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar verbessert. So wird der Anteil der Mitarbeiter im Homeoffice nach den positiven Erfahrungen weiter steigen. Regelmäßige Kommunikation und enger Austausch sind dabei der Schlüssel zum Erfolg und die Grundlage für gegenseitiges Vertrauen.
Verfasst von Barbara Greissinger, Head of Corporate Communications, Eucon Group