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ESG-Reporting macht digitale Tools zum Must-have

Die CSRD-Berichtspflicht zeigt, wie wichtig die weitere Digitalisierung der Immobilienwirtschaft ist. An digitalen Tools führt kein Weg vorbei.

Erstveröffentlichung im Immobilienmanager

ESG-Reporting macht digitale Tools zum Must-have

Philipp Schäfer, Managing Director Real Estate

Anleger legen zunehmend Wert auf nachhaltige Investitionen. Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) müssen auch viele Immobilienunternehmen in den kommenden Jahren ihre ESG-Bemühungen und den Zustand ihrer Immobilien offenlegen. Diese EU-Direktive legt fest, welche Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet sind und in welcher Form das geschehen muss.

Aktuell berichtspflichtig…

…sind kapitalmarktorientierte Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeitende beschäftigen. Diese fallen bereits ab 2025 unter die CSRD-Berichtspflicht, rückwirkend für das Geschäftsjahr 2024. Die betroffenen Unternehmen müssen also bereits ab Januar 2024 alle ESG-Maßnahmen dokumentieren. Ab 2026 wird diese Berichtspflicht ausgeweitet auf alle Unternehmen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:

  • Bilanzsumme über 20 Millionen Euro
  • Nettoumsatzerlöse von mindestens 40 Millionen Euro
  • über 250 Mitarbeitende

Die neue Reportingpflicht besteht nicht nur aus einer Auflistung der Umweltauswirkungen. Sie fordert auch Aussagen zur Unternehmensstrategie und nachhaltiger Unternehmensführung. Immobilienunternehmen sollen zum Beispiel zeigen, welche mittel- und langfristigen Pläne sie bei der Sanierung ihres Portfolios verfolgen und welche Maßnahmen sie in Bezug auf die eigene Unternehmenstätigkeit ergreifen.

Für viele Unternehmen bedeutet das, dass sie bereits Anfang 2024 damit beginnen müssen, ihre Daten rund um Dekarbonisierung, Ver- und Entsorgung und Sanierung gezielt zu sammeln und übersichtlich aufzubereiten. Dabei stehen die Unternehmen vor einer Herausforderung. Denn diese Daten herauszufiltern und zu analysieren, ist zeitaufwändig. Zwar gibt es Anbieter, die bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten und -strategien unterstützen. Doch auch sie benötigen als Grundlage für ihre Arbeit zunächst einmal die entsprechenden Daten. Immobilienunternehmen sind daher gut beraten, sich bereits jetzt damit auseinanderzusetzen, welche Datensätze sie für das Reporting benötigen und wie sie diese Daten am besten erheben. Sie müssen nun ihre digitale Infrastruktur aufrüsten, um ab dem kommenden Jahr mit der Datensammlung starten zu können.

Wie rüsten sich Immobilienunternehmen für die Berichtspflicht?

Es wird immer deutlicher, wie stark die beiden großen Herausforderungen der Immobilienbranche, die digitale und die nachhaltige Transformation, miteinander verwoben sind. Aktuell schreitet die Digitalisierung an vielen Stellen jedoch noch nicht schnell genug voran. Die Immobilienwirtschaft hat im Vergleich zu anderen Branchen einiges aufzuholen. Teillösungen, die sich auf die Herausforderungen des CSRD-Reportings spezialisieren, gibt es bereits. Viele Unternehmen würden jedoch gerne auf ein „Allrounder-Tool“ warten, anstatt einzelne Prozesse zu digitalisieren. Allerdings lässt sich beobachten, dass Unternehmen, die mutig vorangehen und neue Tools ausprobieren, häufig mit guten Ergebnissen belohnt werden.

Die Reportingpflicht dürfte die digitale Transformation der Immobilienbranche deutlich beschleunigen. Das zeigt sich vor allem bei der Datensammlung. Ohne Daten zu Emissionen, Verbräuchen und Sanierungszuständen ist eine längerfristige Planung von ESG-Maßnahmen nicht machbar. Doch diese liegen oft noch in Papierform oder als PDF vor. Smart Meter und Sensoren sind erst in wenigen Gebäuden verbaut.

Daten bilden die Basis, Benchmarking zu betreiben und Investitionsentscheidungen zu treffen. Durch sie schätzen Entscheider in der Immobilienwirtschaft besser ein, wo sich Sanierungen lohnen und welche Maßnahmen einen Mehrwert für das Portfolio bieten.

Mithilfe von spezialisierten Tools kann die Branche die Daten unkompliziert aus vorhandenen Rechnungen, Versorgerportalen und Energieausweisen auslesen. Einfache Automatisierungsansätze und regelbasierte Standardisierungen reichen dafür schon aus. ESG-Manager erhalten übersichtlich strukturierte Datensätze. Mit deren Hilfe können sie Optimierungspotenziale erkennen und Sanierungsmaßnahmen planen. Die Mitarbeitenden setzen sich effizienter mit den Daten auseinander. Durch die Digitalisierung werden Kapazitäten frei, um sich mit konkreten Maßnahmen zur Dekarbonisierung zu befassen.

Einen Brückenschlag zu noch nicht existenten „Allrounder-Tools“ für die Branche bieten modular aufgebaute Tools. Sie ermöglichen es, zunächst die Teilprozesse zu digitalisieren, die für das jeweilige Unternehmen am dringlichsten sind. Im Anschluss können sie jederzeit weitere kompatible Module andocken, je nach individuellem Bedarf.

Wie sieht die digitale Zukunft der Branche aus?

Die Immobilienbranche ist im Umbruch: Immer mehr Unternehmen interessieren sich für digitale Lösungen, die ihnen helfen, ESG-Themen konsequent zu bearbeiten. Sie wappnen sich damit für die anstehende Berichtspflicht. Der Druck politischer Rahmenbedingungen ist in der Branche deutlich spürbar. Er sorgt dafür, dass sich digitale Prozesse vor allem im strategischen Bereich stärker etablieren. Entsprechend wird die Corporate Sustainability Reporting Directive die digitale Transformation der Immobilienwirtschaft beschleunigen.

Eine gut geplante Datenstrategie ist der erste Schritt bei der Reportingpflicht. Sie hilft Immobilienunternehmen, gezielt Informationen zu ihren ESG-relevanten Themen zu sammeln, ohne dabei im Datensumpf zu versinken.

Langfristig werden intelligente Gebäude Daten in Echtzeit liefern und als digitale Zwillinge transparent abgebildet – inklusive aller Verbräuche, Emissionen und Rechnungen. Diese in Echtzeit erfassten, strukturierten und analysierten Daten liefern dann spezifische Erkenntnisse über das Portfolio. Dadurch können Immobilienunternehmen intelligente Entscheidungen treffen und klare Ziele festlegen, zum Beispiel für Energie- und Kosteneinsparungen. In den nächsten Jahren bleibt das, zumindest in der Breite, aber noch ein Wunsch. Die neuen Pflichten durch das CSRD-Reporting sorgen jedoch dafür, dass die Immobilienbranche sich diesem Ziel mit großen Schritten nähern muss. Unternehmen, die bereits jetzt sukzessive beginnen, ihre Prozesse zu digitalisieren, erhalten damit einen entscheidenden Vorsprung.

Verfasst von Eucon Group