Mittwoch, 27. September 2023
Die Immobilienwirtschaft steht vor der Herausforderung, die Dekarbonisierung voranzutreiben und gleichzeitig effiziente Prozesse zu gewährleisten. ESG-Reportings mit dem Ziel der Dekarbonisierung und die Digitalisierung sind wichtige Themen in der Branche.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Frankfurter Allgemeine Zeitung
ESG-Berichtspflicht
Immer mehr Immobilienunternehmen fallen unter die ESG-Berichtspflicht. Spätestens 2026 müssen auch alle großen Unternehmen, die bisher noch nicht berichtspflichtig waren, ihre ESG-Bemühungen offenlegen. Damit gewinnt das Thema Dekarbonisierung an Relevanz. Zugleich lässt sich mit Modernisierungsmaßnahmen, wie energetischen Sanierungen, auch die Wirtschaftlichkeit einer Immobilie steigern.
ESG-Daten und Programme zur Modernisierung werden relevanter
Exklusive Tiefeninterviews mit führenden Fachleuten und Entscheidungsträgern im Asset- und Portfolio-Management, Property Management sowie FM-Dienstleistungssektor; Lündendonk & Hossenfelder // © Eucon
Die Branche reagiert bereits. Verschiedene Studien haben sich in den vergangenen Jahren damit befasst, welche Auswirkungen ESG-Kriterien auf die Rentabilität von Immobilien haben. Die Mehrheit davon fand heraus, dass Immobilien mit besserer Klimabilanz höhere Miet- oder Verkaufspreise erzielen und effizienter im Verbrauch sind. Hinzu kommt, dass Immobilienunternehmen für nachhaltigere Portfolios weniger Abgaben in Form von CO2-Steuern zahlen müssen. Sanierungen werden damit nicht nur attraktiver, sondern je nach Zustand des Portfolios sogar zwingend notwendig. Ökologische Kriterien spielen dabei eine besonders wichtige Rolle. Für die Unternehmen bedeutet das, dass sie verstärkt Daten zu ESG-Kriterien sammeln und auswerten müssen, um einen besseren Überblick über mögliche Maßnahmen und deren Nutzen zu bekommen.
Für die Messbarkeit der Dekarbonisierung sind Verbrauchs- und Entsorgungsdaten sowie Emissionsdaten essenziell. Sie liegen jedoch oft nur in Papierform oder als PDF in verschiedenen Ordnern, Versorgerportalen und diversen Softwarelösungen vor. Entsprechend verbringen Immobilienunternehmen laut einer Eucon-Marktstudie noch viel Zeit damit, ihre Verbrauchsdaten händisch aus gescannten Rechnungen und Energieausweisen in Excel-Tabellen zu übertragen. Das manuelle Vorgehen ist sowohl fehleranfällig als auch zeit- und kostenintensiv. Zudem ist der Prozess mit stetig steigenden regulatorischen Anforderungen und immer mehr zu erfassenden Daten dauerhaft nicht zu stemmen. Daher hat Eucon in enger Zusammenarbeit mit der Branche die innovative Plattform SmartSustain entwickelt.
Digitale Tools helfen der Branche dabei, Daten automatisch aus den vorhandenen Dokumenten wie Rechnungen und Energieausweisen auszulesen. ESG-Manager bekommen sie passend aufbereitet und übersichtlich strukturiert, sodass sie sich schneller einen Überblick verschaffen können. Immobilienmanager sind damit in der Lage, konkrete Maßnahmen zur Dekarbonisierung effizienter zu planen und haben mehr Kapazität, sie durchzuführen.
Schrittweises Digitalisieren und modulare Lösungen bieten Vorteile für Real-Estate-Unternehmen
Weitere Informationen zu SmartSustain finden Sie hier. © Eucon
Die Vision, dass Gebäude selbst konsistente Daten in Echtzeit liefern, bleibt zumindest in der Breite für die nächsten Jahre ein Wunsch. Ein Großteil des Immobilienbestands hat die dafür erforderliche Sensorik und Smart Meter noch nicht verbaut. Und auch auf das Allrounder-Tool der Zukunft, das verschiedene Ansprüche an die Digitalisierung gleichzeitig erfüllt, können viele Unternehmen nicht warten. Die EU-Taxonomie und die fortschreitende technologische Entwicklung erhöhen bereits jetzt den Druck, digital aufzurüsten. Je länger ein Unternehmen Daten händisch erfasst, desto mehr Arbeit staut sich bis zum Reportingzeitpunkt auf. Daher ist es für viele Unternehmen sinnvoll, zunächst Teilprozesse zu digitalisieren und später mit kompatiblen Lösungen aufzustocken.
„Modulare Lösungen schaffen eine niedrigere Einstiegshürde für Digitalisierungsprojekte“, sagt Christine Grondkowski, Head of Real Estate Data Products bei Eucon. „Die ersten Schritte sind damit schnell und unkompliziert gemacht. Das große Allrounder-Tool ist nach heutigem Stand noch Jahre entfernt, bis dahin muss aber schon einiges in Sachen Dekarbonisierung passiert sein. Zu warten bedeutet, wertvolle Zeit im Kampf gegen den Klimawandel zu verschenken, gleichzeitig den Wertverlust für das Portfolio zu riskieren und wertvolle Ressourcen mit ineffizienten Tätigkeiten zu binden.“
Bei der Auswahl des Digitaldienstleisters sollten Immobilienunternehmen darauf achten, dass es Möglichkeiten gibt, die Lösungen modular und bedarfsgerecht zu erweitern, um das digitale Abbild des Portfolios bestmöglich zu ergänzen. Zudem sollte der Dienstleister die nötige Branchenexpertise aus dem direkten Marktkontakt mitbringen.
„Die häufig manuellen Arbeitsabläufe sukzessive auf digitale Prozesse umzustellen, hat auch für die Mitarbeitenden Vorteile,“ sagt Christine Grondkowski. „Werden durch ein Allrounder-Tool auf einen Schlag sämtliche Prozesse umgestellt, bringt dies große Herausforderungen für die Mitarbeitenden mit. Solch große Umgewöhnungsprozesse führen häufig zu Unsicherheit und Gegenwind – das Projekt wird negativ aufgenommen und droht zu scheitern.“
Dass Immobilienunternehmen digital aufrüsten müssen, steht außer Frage. Indem sie sukzessive auf digitale Tools umstellen, können sie die Dekarbonisierung effizienter vorantreiben und ihre Wirtschaftlichkeit steigern. Davon profitieren nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Umwelt wird entlastet.
Mehr zu Eucon und den digitalen Lösungen für die Real Estate Branche erfahren Sie hier.
Verfasst von Eucon Group